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Zuletzt bearbeitet am 28. März 2000

SLOWENIEN UND DIE BIENENZUCHT

Die von Slowenen betriebene Bienenzucht, aus der diese überraschende Produktion von geschmückten Bienenstockbrettchen hervorging, hat besondere, von Professor Friedrich RUTTNER gut studierte Charakterzüge. Die moderne Bienenzucht kann mehreren Zwecken dienen, je nachdem ob gezielt die Produktion von Honig, Gelée Royale, Blütenpollen oder z.B. die Verwertung von Propolis betrieben wird.

Früher wurden die Bienen auf dem Lande hauptsächlich für ihren Honig und über Jahrhunderte für dessen Süße gezüchtet. In Slowenien wurde jedoch  unter dem Einfluss einiger Honoratioren die Bienenzucht auch zwecks der Vermehrung der Bienen betrieben...

Eine lange Tradition hat aus den Slowenen anerkannte Imker gemacht. Schriften aus dem 15 Jahrhundert berichten über den Handel mit Honig und Wachs. Einer wurde dank der Bienen in der Geschichte des 18. Jahrhunderts berühmt: Anton Janša. Dieser junge Bauernsohn aus Breznica in Slowenien war der erste Lehrer an der von der Erzherzogin Maria-Theresia gegründeten Schule für die Kaiserliche und königliche Bienenzucht in Wien. Durch seine Lehre und besonders durch seine Schriften z.B. ''Abhandlung vom Schwärmen der Bienen" (1771), und sein ''Vollständige Lehre der Bienenzucht'' (1775) hat er bedeutend zur Entfaltung der Bienenzucht beigetragen. Aber auch wenn man diese von Janša so bemerkenswert beschriebene Volkstradition hervorhebt, darf man darüber die besonderen Eigenschaften der Bienen aus dieser Region nicht vergessen.

cebelarski voz s senco.gif (24853 octets) Diese slowenische Biene unterscheidet sich deutlich von anderen Rassen und sie wurde 1875 mit

APIS MELLIFERA CARNICA (Pollmann) bezeichnet.

Durch Anton Janša wurden die Slowenen so im 19. Jahrhundert auf Grund ihres Handels mit Bienen, Königinnen und Schwärmen berühmt.

Damals haben die Bienenhändler wie z.B. der Baron Rotschütz oder Michaël Ambrozic die Bienen waggonweise an die westlichen Imker und nach Mitteleuropa geliefert. Die Bienen stammten aus den Bergen zwischen Adria und Draufluß, dass heißt aus der Gegend wo heute drei Länder zusammen stoßen: Ungarn, Österreich und Slowenien.

Von 1857 bis zum ersten Weltkrieg haben die Imker aus der Unter- und Oberkrainerbiene mehr als 170.000 Bienenköniginnen in alle Welt geliefert. Auch wenn die zwei Weltkriege diesem Handel sehr geschadet haben ist die  KRAINISCHE BIENE zur Musterbiene (Referenzbiene) für viele Länder, besonders in Nord- und Mitteleuropa geworden. Ende des vorigen Jahrhunderts in den Vereinigten Staaten durch die slawischen Immigranten eingeführt, wurde ein "Zweigstamm" sogar "NEW WORLD CARNIOLAN BEE" - (KRAINERIN DER NEUEN WELT genannt). 

DIE AUSLESE DER KRAINISCHEN BIENE

Vor dem Erscheinen der Zweig-Rassen wurde nach dem zweiten Weltkrieg die Auslese der KRAINISCHEN BIENE in Slowenien besonders intensiv betrieben.

Diese Bemühungen erwiesen sich als erfolgreich und 1984 wurde in Ljubljana (Laibach) ein Amt für die Auslese der Carnica gegründet. So unterliegen Qualität und Auslese dieser Bienenrasse der ständigen Kontrolle des slowenischen Ministeriums für Landwirtschaft, welches dem Schutz der aus dem Lande stammenden Carnica als vorrangig betrachtet und zwar besonders seit der 1991 erlangten Unabhängigkeit Sloweniens .

Seit 1992  stehen alle Bienenköniginnen in einem Verzeichnis und werden regelmäßig in ausgewählten Bienenstöcken geprüft.

Das Ministerium für Landwirtschaft hat viele Bienezuchtexperten, Imker und Veterinäre im Rahmen eines Plans zur "Auslese der Krainischen Biene und der Erarbeitung des Katasters" sowie zwecks anderer ähnlicher Projekte zur Qualitätsverbesserung der slowenischen Bienenköniginnen zusammengeführt.

vcela1-1.jpg (20095 octets) Das Amt für die Auslese der CARNICA erwirbt demnach jährlich mit Subventionen des Ministeriums für Land- und Forstwirtschaft sowie der Nahrungsmittelindustrie 1200 erstklassige Bienenköniginnen, die zu Zuchtversuchen an die Imker verteilt werden und begleitet Letzterer mit Beratung was ihre Produktion anbetrifft. Alle Resultate werden danach verglichen, analysiert und aufgezeichnet um die Ertragsqualität der Bienen einzustufen.   Die Imker werden gezielt in der Auswahl ihrer Bienenköniginnen beraten, damit diese nur aus den erfolgreichsten Bienenzuchten stammen.

Jedes Jahr wird die Zulassung von dem Amt für die Auslese der Carnica nur an etwa fünfzehn Züchter vergeben die genauestens die Anleitungen der Forscher befolgen und die besten Auslesetechniken anwenden müssen.

Nur diese ausgewählten und klassifizierten Züchter dürfen ihre Bienenköniginnen exportieren damit nur die besten Stämme mit den Originaleigenschaften der CARNICA angeboten werden.

In Slowenien ist die Einfuhr von anderen Bienenrassen ausdrücklich verboten und die Imker müssen alle Königinnen, die nicht dem Ecotyp der Krainerin entsprechen vernichten damit so die Rassenreinheit gewährleistet ist.

Heute werden jährlich 30 000 Königinnen produziert, davon 1/3 für den Export. Diese Produktion kann verdoppelt werden.

Im Rahmen dieser Perspektive der Qualitätsforschung, die sich aus einer langjährigen Imkertradition ergibt, wurden die slowenischen Imker anlässlich der APIMONDIA 99 mit fünf Medallien ausgezeichnet.

Im Jahre 2003 wird der 38.Kongress APIMONDIA in Slowenien, Ljubljana (Laibach) stattfinden.

 

Carniolan bee jaune.jpg (13357 octets)

 

Letzte Änderung am : 28/03/00 - ®Site von Rémy Ivanec und Aloys Ivanec- SC La Carniole "Import von Carnica Königinnen aus  Slowenien", 19 allée du Gros Chêne 63910 Chignat (Frankreich) -in Zusammenarbeit  mit Janez Mihelic, Chefredakteur der Bienenrevue "Slovenski Cebelar", Dr mg Janez Poklukar, verantwortlich für das Ausleseprogramm des Slowenischen Ministeriums,   Pavel Zdesar, slowenischer Imker und Experte bei dem Amt für die Zuchtwahl. Zuchtberatung:  Bukovsek, Grm, Kapun, Vozelj, Pislak, Pokorny...sowie Andere.

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